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Alport Syndrom

ID:

0074          Akkreditierte Untersuchung

Diagnostik: Sequenzierung und CNV: COL4A3, COL4A4, COL4A5, MYH9
Material:

2 ml EDTA-Blut

Analysezeit: 6-8 Wochen
OMIM: 203780, 301050
Formulare:

Anforderungsschein Humangenetik

Das Alport-Syndrom (Synonym: progressive hereditäre Nephritis) ist ein Nephropathie-Taubheitssyndrom mit fehlgebildeten Kollagenfasern des Typ IV und wird charakterisiert durch eine progrediente Niereninsuffizienz (progressive Beeinträchtigung der Nieren, schrittweiser Rückgang der Nierenfunktion) häufig begleitet von einer sich im Jugendlichenalter entwickelnden, bilateralen, progredienten Schallempfindungs-Schwerhörigkeit.

Die Erkrankung kann bereits im frühen Erwachsenenalter zu völliger Taubheit und zu einer terminalen und damit dialysepflichtigen Niereninsuffizienz führen. Ein erstes Frühsymptom ist häufig eine Hämaturie (abnormale Urinfarbe, Blut im Urin) mit nachfolgender Proteinurie. Bei etwa 10-20% der Patienten kommt es zu Augenanomalien mit Sehstörungen (Lenticonus, Katarakt, Augenhintergrundveränderungen, weißfleckige Makulaveränderungen).

Die Prävalenz des Alport-Syndroms beträgt etwa 1:7.500. Der Erbgang ist in 80-85% der Fälle X-chromosomal, in 10-15% der Fälle autosomal-rezessiv und in 5% der Fälle autosomal-dominant. Auf Grund des X-chromosomalen Erbgangs sind Jungen/Männer häufiger betroffen als Mädchen/Frauen. Der klinische Verlauf bei Frauen ist variabel und kann, je nach Erbgang, von symptomlos, über eine Mikrohämaturie bis hin zum Vollbild des Alport-Syndroms variieren.

Die Therapie ist symptomatisch und basiert v.a. auf der Behandlung der Niereninsuffizienz (Therapie mit ACE-Hemmern, Dialyse, Nierentransplantation). Es konnte gezeigt werden, dass die prophylaktische Gabe von Inhibitoren des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Blocker) beim Alport-Syndrom die Dialysepflichtigkeit um Jahre hinauszögern kann. Zur Behandlung der Hörstörung ist das Tragen eines geeigneten Hörgerätes (z.B. Cochlea-Implantat) zu empfehlen.

Bei etwa 90% der Patienten mit Alport-Syndrom lassen sich pathogene Varianten im COL4A5-Gen nachweisen, das für die Alpha-5-Kette des Typ IV-Kollagens kodiert. Seltener lassen sich pathogene Varianten in weiteren Genen nachweisen. Etwa 10% der Patienten weisen eine Neumutation auf, so dass unter den Eltern und Geschwistern keine weiteren Betroffenen sind.

Indikation:

  • Hämaturie unklarer Ätiologie
  • progrediente Niereninsuffizienz
  • Augenanomalien mit Sehstörungen
  • Verdacht auf Vorliegen einer hereditären Hörstörung
  • familiäres Vorkommen

Eine frühzeitige diagnostische Absicherung empfiehlt sich zur Prävention und zur Therapie von betroffenen Genträgern.

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