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Bardet-Biedl-Syndrom

ID:

0123          Akkreditierte Untersuchung

Diagnostik: Sequenzierung und CNV: ALMS1, ARL6, BBIP1, BBS1, BBS10, BBS12, BBS2, BBS4, BBS5, BBS7, BBS9, CCDC28B, CEP290, IFT172, IFT27, IFT74, LZTFL1, MKKS, MKS1, NPHP1, SDCCAG8, TRIM32, TTC8, WDPCP

Material:

2 ml EDTA-Blut

Analysezeit: 6-8 Wochen
OMIM: 209900
Formulare:

Anforderungsschein Humangenetik

Das Bardet-Biedl-Syndrom (BBS) ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die zu den Ziliopathien gezählt wird und mehrere Organsysteme im Körper betrifft. Primäre Zilien befinden sich auf der Oberfläche vieler Zelltypen und spielen eine entscheidende Rolle bei der Zellkommunikation und der Weiterleitung von Signalen.

Das Bardet-Biedl-Syndrom ist durch eine Reihe von Hauptmerkmalen gekennzeichnet, deren Ausprägung und Schweregrad selbst innerhalb derselben Familie stark variieren können. Neben den Hauptmerkmalen können bei Personen mit Bardet-Biedl-Syndrom auch eine Reihe von sekundären Symptomen und Nebenmerkmalen auftreten.  Nach den etablierten Diagnosekriterien müssen mindestens vier der Hauptmerkmale oder drei Hauptmerkmale in Kombination mit mindestens zwei Nebenmerkmalen vorliegen, um die Diagnose zu stellen. Da sich die klinischen Symptome oft erst im Laufe der Kindheit entwickeln, kann die Diagnose insbesondere in jüngeren Jahren eine Herausforderung darstellen. Der genetischen Testung kommt hierbei eine immer größer werdende Bedeutung zu.

Hauptmerkmale:
Retinale Dystrophie (94-100%), Adipositas (89%), Polydaktylie (79%), Hypogonadismus (59%), Nierenanomalien (52%)

Nebenmerkmale:
Entwicklungsverzögerungen, Lernschwierigkeiten,  Sprachverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten wie Autismus-Spektrum-Störungen, Brachydaktylie oder Syndaktylie, Zahnfehlstellungen oder ein hoher Gaumen, verminderter oder fehlender Geruchssinn (Anosmie oder Hyposmie).

Weitere mögliche sekundäre Merkmale sind Hörverlust, Asthma und Herzfehler. Gastrointestinale Probleme und Lebererkrankungen wurden ebenfalls beobachtet. Einige Betroffene entwickeln Diabetes mellitus Typ 2 oder hohen Blutdruck (Hypertonie). Muskuloskelettale Auffälligkeiten und subtile Veränderungen im Gesichtsbereich können ebenfalls vorhanden sein.

Die Diagnose des Bardet-Biedl-Syndroms wird oft im Kindes- oder Jugendalter gestellt, typischerweise wenn erste Anzeichen von Sehstörungen auftreten, die ersten Symptome der Erkrankung können sich aber bereits im Säuglingsalter manifestieren. In einigen Fällen ist eine pränatale Diagnose aufgrund von Ultraschallbefunden wie Polydaktylie und hyperechogenen Nieren möglich.  Da das Bardet-Biedl-Syndrom viele verschiedene Organsysteme betrifft, ist eine möglichst frühe Diagnosestellung und ein multidisziplinärer Ansatz für die Behandlung und das Management der Erkrankung unerlässlich. Die Therapie ist in der Regel symptomatisch.

Das Bardet-Biedl-Syndrom wird durch pathogene Varianten in einer von mindestens 21 verschiedenen Genen verursacht, die als BBS-Gene bekannt sind und eine entscheidende Rolle für die Struktur und Funktion der primären Zilien spielen. Die am häufigsten betroffenen Gene sind BBS1 und BBS10.  Der Erbgang ist in der Regel autosomal-rezessiv.

 

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