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Hyper IgE Syndrom (HIES)

ID:

0037          Akkreditierte Untersuchung

Diagnostik: Sequenzierung und CNV: ARPC1B, CARD11, DOCK8, ERBIN, IL6R, IL6ST, PGM3, SPINK5, STAT3, STAT6, TYK2, ZNF341
Material:

2 ml EDTA-Blut

Analysezeit: 6 – 8 Wochen
OMIM: 147060
Formulare:

Anforderungsschein Humangenetik

Das Hyper IgE Syndrom (HIES, Synonyme: Job‘s Syndrom, HIOB-Syndrom) ist ein sporadisch, autosomal dominant oder in seltenen Fällen autosomal rezessiv vererbter, primärer Immundefekt mit Beteiligung des Immunsystems, des Skeletts, des Bindegewebes und der Zahnentwicklung.

Charakterisiert wird HIES durch die klinische Trias: in der Regel unmittelbar nach der Geburt auftretende Hautekzeme mit stark erhöhten Serum-IgE-Spiegeln (>2000 IU/ml), rezidivierende Infektionen (häufig Staphylokokken-Abszesse der Haut und/oder Abszesse an inneren Organen wie z.B. Lymphknoten, Leber, Lunge), chronisch verlaufende Otitiden, Sinusitiden und Bronchitiden, rezidivierende Pneumonien, die in etwa 25% mit einer Pneumatozelenbildung einhergehen, Candida-Infektionen der Schleimhäute oder/und des Nagelbetts) und skelettbezogene Symptome (auffällige Fazies (vergröberte Gesichtszüge), erhöhte Knochenbrüchigkeit, Persistenz der Milchzähne, Skoliose, Spontanfrakturen und Überstreckbarkeit der Gelenke). Aufgrund der Assoziation der immunologischen Symptome mit skelettbezogenen Auffälligkeiten gilt das Hyper-IgE-Syndrom als Multisystemerkrankung.

Die Entstehung des HIES ist oftmals mit einer aberranten Signaltransduktionskaskade des Interleukin 6 (IL6) Zytokins verknüpft. Für das autosomal dominant (AD) vererbte HIES sind die Gene STAT3 und IL6ST hervorzuheben, die als pathogene Varianten zusätzlich zum erhöhten IgE-Serum-Spiegel, auch eine Eosinophilie induzieren. Die autosomal rezessive (AR) HIES hingegen, wird durch biallelische Mutationen der Gene ZNF341, STAT6, IL6R, TYK2, und SPINK5 induziert, was zu einem vollständigen Verlust der Genfunktion führt, hervorgerufen. Die häufigsten AR-HIES Erkrankungen werden jedoch durch eine Compound-Heterozygotie im immunzellspezifischen DOCK8-Gen hervorgerufen. Es gibt weitere Gene, die bei HIES-Patienten in mutierter Form diagnostiziert wurden (z.B ARPC1B, CARD11, ERBIN, PGM3). Im Gegensatz zur AD-HIES ist bei der AR-HIES keine eindeutige Labordiagnostik vorhanden, die einen Hinweis auf den Ausbruch der Krankheit gibt. Deswegen ist eine molekulargenetische Analyse umso wichtiger, um eine frühe Diagnose beim Patienten zu ermöglichen.

Indikation

  • Verdacht auf Vorliegen eines Hyper-IgE Syndroms
  • Patienten mit massiv erhöhten IgE-Serumspiegeln unklarer Ursache
  • unklare rezidivierende Infektionen
  • unklare Hautekzeme
  • rezidivierende Abszesse
  • unklare sklelettbezogene Symptomatik (siehe oben)
  • Eosinophilie unklarer Ätiologie
  • Vorkommen von HIES in der Familie

Eine frühzeitige diagnostische Absicherung empfiehlt sich zur Prävention und zur Therapie von betroffenen Genträgern.

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