Der PARP-Inhibitor Olaparib hat in einer randomisierten kontrollierten Studie bei Patienten mit Pankreaskarzinom und BRCA1/2-Mutationen das progressionsfreie Überleben deutlich verlängert. Die Ergebnisse wurden aktuell im New England Journal of Medicine (2019; doi: 10.1056/NEJMoa1903387) publiziert.
In der POLO-Studie („Pancreas cancer OLaparib Ongoing“) wurde bei 247 von insgesamt 3315 Patienten eine Mutation in den Genen BRCA1 und/oder BRCA2 nachgewiesen. Von diesen nahmen 154 Patienten an der Studie teil. Die Einschlusskriterien der Studie sahen u.a. vor, dass die Patienten seit mindestens 16 Wochen eine platinbasierte Chemotherapie erhielten, unter der es zu Studienbeginn noch nicht zu einer erneuten Tumorprogression gekommen sein durfte. Diese Patienten wurden im Verhältnis 3 zu 2 auf eine Behandlung mit Olaparib oder Placebo randomisiert, die bis zur erneuten Tumorprogression fortgesetzt werden sollte. Das Auftreten einer Tumorprogression war auch der primäre Endpunkt der Studie.
Die Auswertung der Studie ergab, das die Erhaltungstherapie mit Olaparib das mediane progressionsfreie Überleben von 3,8 auf 7,4 Monate verlängerte. Mehr als doppelt so viele Patienten waren sowohl nach einem Jahr (34 % in der Olaparibgruppe und 15 % in der Placebogruppe) als auch nach 2 Jahren (22 versus 10 %) noch ohne Tumorpression. Ein Vorteil auf das Gesamtüberleben war jedoch nicht nachweisbar.
Nachdem erst kürzlich die Europäische Komission die erweiterte Zulassung für Olaparib für die Behandlung von BRCA-mutiertem HER2-negativen metastasiertem Brustkrebs genehmigt hatte, haben die Herstelle nun gute Chancen auf eine Indikatonserweiterung, da die Arzneimittelbehörden in den USA und Europa eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens als Kriterium akzeptieren (Quelle: Deutsches Ärzteblatt).
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