In Deutschland sind etwa eine Million Menschen von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Die European Medicines Agency (EMA) hat aktuell das Alzheimer-Medikament Leqembi (Lecanemab) zugelassen, einen Antikörper-Wirkstoff, der das Fortschreiten der mit der Alzheimer-Krankheit verbundenen kognitiven und funktionellen Defizite verringert, indem es Ablagerungen des Proteins Beta-Amyloid im Gehirn reduziert.
Der Wirkstoff richtet sich ausschließlich an Erkrankte in einem frühen Krankheitsstadium, die bislang nur geringe Einbußen ihrer geistigen Leistungsfähigkeit haben und ist indiziert für die Behandlung erwachsener Patienten mit der klinischen Diagnose einer leichten kognitiven Beeinträchtigung aufgrund einer Alzheimer-Demenz mit bestätigter Amyloid-Pathologie.
Bei der EMA-Empfehlung gibt es allerdings eine Einschränkung. Die Zulassung ist beschränkt auf Erkrankte mit einer oder keiner Kopie des Gens ApoE4, da Patienten mit einer doppelten Kopie dieses Gens (ApoE4-Homozygotie) ein erhöhtes Risiko für potentiell schwerwiegende Nebenwirkungen haben, wie Hirnblutungen und Hirnödeme. Vor der Behandlung mit Lequembi ist daher ein Gentest auf Vorliegen des APOE4-Gens notwendig.
Über die genetische Diagnostik bei Verdacht auf Vorliegen einer erblichen Alzheimer-Demenz können Sie sich hier informieren. Weitere Informationen über die Möglichkeiten einer genetischen Beratung bei einer erblichen Demenzerkrankung erhalten Sie hier.