US-Forscher wollen die „Gen-Schere“ CRISPR zur Behandlung des malignen Melanoms einsetzen. Geplant sind drei Änderungen am Genom von T-Zellen, die die Immunabwehr des Körpers gegen den Tumor verstärken sollen. Ein Beratergremium der National Institutes of Health hat der Phase 1-Studie zugestimmt. (Quelle: Deutsches Ärzteblatt)
Das CRISPR/Cas-System gehört zu einer Gruppe von Genom-Editoren, die Gene nach Wunsch im Erbgut aufsuchen, herausschneiden und durch ein anderes Gen ersetzen. Dies ermöglicht im Prinzip eine Vielzahl von therapeutischen Eingriffen. Erste Behandlungsversuche mit weniger exakt arbeitenden Gen-Scheren wurden bereits unternommen.
Jetzt wollen amerikanische Forscher das CRISPR/Cas-System an 18 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom testen. Die Gen-Schere soll zum einen ein Gen für den T-Zell-Rezeptoren von NY-ESO-1 in die T-Zellen integrieren. Zum zweiten soll der natürliche T-Zell-Rezeptor entfernt werden, um die Aktivität der Abwehrzellen auf eine Aufgabe (die Zerstörung der Melanomzellen) zu konzentrieren. Als dritte Maßnahme soll das CRISPR-System das Gen für den Rezeptor PD-1 entfernen. Er ist Bindungsstelle von Substanzen, mit denen einige Tumore das Immunsystem „besänftigen“ (PD 1-Inhibitoren wie Ipilimumab oder Nivolumab, die dies verhindern, werden bereits mit Erfolg in der Behandlung von Melanom-Patienten eingesetzt).
Ob die mit der „Gen-Schere“ CRISPR modifizierten T-Zellen die Behandlungsergebnisse verbessern werden, bleibt abzuwarten. Über einen Zeitraum von zwei Jahren sollen in einer Phase 1-Studie zunächst 18 Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem malignem Melanom behandelt werden. (Quelle: Deutsches Ärzteblatt)