Alle Artikel in: Analysenspektrum Molekulargenetik
Autismus-Spektrum-Störungen
Autistische Störungen umfassen eine Gruppe von tiefgreifenden Entwicklungsstörungen des Gehirns, die von Geburt an vorliegen und in den ersten Lebensjahren symptomatisch auftreten.
Adipositas, hereditäre – Paneldiagnostik
Adipositas ist ein zunehmendes Problem in den industrialisierten Ländern. Dramatisch steigende Mortalität und Morbidität von Hypertonie
Alzheimer-Demenz – Paneldiagnostik
Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form von Demenz und Folge einer degenerativen Erkrankung des Gehirns. Die Alzheimer-Demenz (AD) ist charakterisiert durch einen fortschreitenden Verlust des Gedächtnisses, des Urteilsvermögens und der Funktionsfähigkeit, die bis zur völligen Handlungsunfähigkeit führen kann.
Anämie, sideroblastische (ALAS2, SLC25A38)
Die sideroblastischen Anämien sind eine heterogene Gruppe von erblichen und erworbenen Erkrankungen, die durch die Anwesenheit von Ring-Sideroblasten im Knochenmark charakterisiert sind.
Angelman-Syndrom
Beim Angelman-Syndrom (AS) handelt es sich um eine seltene neurogenetische Erkrankung. Die weltweite Prävalenz wird auf 1: 10000- 1: 20000 geschätzt.
Alport Syndrom – Paneldiagnostik
Das Alport-Syndrom (Synonym: progressive hereditäre Nephritis) ist ein Nephropathie-Taubheitssyndrom mit fehlgebildeten Kollagenfasern des Typ IV und wird charakterisiert durch eine progrediente Niereninsuffizienz…
Brugada-Syndrom – Paneldiagnostik
Das Brugada-Syndrom (BrS) ist eine seltene, genetisch bedingte Herzerkrankung und tritt mit einer Prävalenz von ca. 1:5.000-10.000 auf.
CHARGE-Syndrom (CHD7)
Das CHARGE-Syndrom (Synonym: Hall-Hittner-Syndrom) ist ein autosomal-dominant vererbtes Fehlbildungssyndrom, das in den meisten Fällen sporadisch mit einer Häufigkeit von ca. 1:10.000 auftritt.
Achondroplasie / Hypochondroplasie / Thanatophore Dysplasie (FGFR3)
Skelettdysplasien durch Mutationen im FGFR3-Gen, die Achondroplasie stellt die häufigste Ursache für einen disproportionierten Minderwuchs dar.
Adrenogenitales Syndrom (CYP21A2, HSD3B2, CYP11B1, CYP17A1)
Die Steroid-21-Hydroxylase-Defizienz ist die häufigste Ursache der kongenitalen adrenalen Hyperplasie und liegt in ca. 95% der Fälle vor. Es kommt bei Patienten mit 21-Hydroxylase-Defizienz typischerweise zum Anstieg des 17-Hydroxyprogesterons und der adrenalen Androgene. Etwa 1 von 14000 Neugeborenen ist von der klassischen Form des AGS betroffen.
Alpha 1-Antitrypsin-Mangel (SERPINA1)
Der Alpha 1-Antitrypsin-(AAT)-Mangel ist eine autosomal rezessiv vererbte Erkrankung, die durch Mutationen im SERPINA1-Gen verursacht wird. Der Mangel/Ausfall eines Protease-Inhibitors (PI, Serin-Protease-Inhibitor Serpin A1) führt zur Gewebezerstörung im Rahmen von Entzündungen, vor allem in Lunge und Leber. Die phänotypische Ausprägung ist variabel. Durch Noxen verstärkt kann es zur Leberzirrhose und zum Lungenemphysem kommen.
Androgen-Insensitivitäts-Syndrom (AR, SRD5A2)
Beim Androgen-Insensitivitäts-Syndrom (AIS) handelt es sich um eine Störung der Geschlechtsentwicklung. AIS ist gekennzeichnet durch Feminisierung des äußeren Genitale bei einem Individuum mit 46,XY-Karyotyp.
Angioödem, hereditäres (SERPING1, F12)
Das hereditäre Angioödem (HAE) ist eine autosomal-dominant vererbte Erkrankung mit Neigung zur Ausbildung von rezidivierenden, großflächigen Angioödemen (Schwellungen der Haut oder der Schleimhäute), die sich am häufigsten in der zweiten, nicht ganz selten auch bereits in der ersten Lebensdekade manifestieren.
Amyloidose, hereditäre
Als Amyloidose bezeichnet man die Anreicherung von abnorm veränderten Proteinen im Interstitium (Zwischenzellraum). Zu diesen Ablagerungen (Amyloidfibrillen) kommt es auf Grund einer Störung der Faltung eines normalerweise löslichen Proteins. Häufigste Ursache der genetisch bedingten Amyloidosen sind Mutationen im Transthyretin (TTR)-Gen.
Antithrombin-Mangel (SERPINC1)
Antithrombin (AT; frühere Bezeichnung Antithrombin III) gehört zur Gruppe der Serpine und ist ein physiologischer Serinproteinaseinhibitor der Gerinnung mit hoher Affinität zu Thrombin und Faktor Xa. Es inaktiviert Heparin sowie andere Gerinnungsfaktoren und hemmt dadurch die Blutgerinnung.
Array-CGH
In der klinischen Diagnostik findet die Array-CGH Anwendung bei Patienten (hauptsächlich Kindern), die im Rahmen einer neuropädiatrischen bzw. entwicklungsneurologischen Beurteilung eine unklare mentale Retardierung aufweisen (IQ <70).
Ataxia teleangiectasia (ATM)
Die klassische Form der Ataxia teleangiectatica (AT, Synonyme: Ataxia teleangiectasia, Louis-Bar-Syndrom, progressive cerebelläre Ataxie mit Teleangiektasien, Boder-Sedgwick-Syndrom) ist eine phakomatöse, autosomal rezessiv erbliche Multisystemerkrankung, die gekennzeichnet ist durch eine progressive zerebelläre Ataxie, die im Alter von ein bis vier Jahren beginnt.
Azoospermiefaktor (AZF)
Bis zu 15% aller Männer mit nicht-obstruktiver Azoospermie oder schwerer Oligospermie haben Mikrodeletionen am langen Arm des Y-Chromosoms, die mit cytogenetischen Methoden meist nicht darstellbar sind.
Beckwith-Wiedemann-Syndrom (BWS)
Die Hauptsymptome des Beckwith-Wiedemann-Syndroms (BWS) sind die vergrößerte Zunge, der Nabelbruch, ein beschleunigtes z.T asymmetrisches Wachstum, eine Vergrößerung der inneren Organe. Die erhöhte Körpergröße und Vergrößerung der Zunge sind in ca. 50 % der Fälle bei Geburt vorhanden, können sich jedoch auch erst nach der Geburt entwickeln.
Becker-Muskeldystrophie (DMD)
Die Becker-Muskeldystrophie (DMD) tritt mit einer Häufigkeit von 1:20.000 (männliche Neugeborene) auf und betrifft ebenfalls wie die Duchenne-Muskeldystrophie die Becken- und Oberschenkelmuskulatur. Sie beginnt später, verläuft langsamer und zeigt eine nur mäßige Reduktion der Dystrophinexpression, so dass die Gehfähigkeit bei vielen Patienten bis zum 60. Lebensjahr erhalten bleiben kann.
Birt-Hogg-Dube-Syndrom (FLCN)
Das Birt-Hogg-Dube-Syndrom (BHD) ist ein autosomal dominant vererbtes Syndrom, das gekennzeichnet ist durch Hautläsionen (Fibrofollikulome, multiple Hamartome der Haarfollikel, Trichodiskome und Akrochordone), Nierentumoren (Nierenzysten, Nieren-Onkozytom) und Lungenzysten mit der Gefahr eines spontanen Pneumothorax.
CADASIL (NOTCH3, TREX1)
CADASIL (Akronym; „Cerebral Autosomal Dominant Arteriopathy with Subcortical Infarcts and Leukoencephalopathy“) ist eine autosomal-dominant vererbte neurodegenerative Erkrankung, die zur Gruppe der Leukenzephalopathien gehört und auf Mutationen im NOTCH3-Gen beruht. CADASIL ist die häufigste Ursache einer hereditär bedingten vaskulären Demenz und eine der häufigsten Ursachen von familiär gehäuften Schlaganfällen im mittleren Lebensalter.
Chorea Huntington
Die Chorea Huntington ist eine erbliche neurodegenerative Erkrankung, die mit einer Häufigkeit von etwa 5-7/10000 auftritt. Die ursächliche Genveränderung ist eine Verlängerung einer CAG-Wiederholungssequenz im Huntington-Gen auf Chromosom 4.
Cowden-Like-Syndrom – Paneldiagnostik
Nach heutiger Auffassung sind 25% der Cowden-Syndrom (CS)-Fälle durch Keimbahn-Mutationen im Phosphatase and tensin homolog-Gen (PTEN; 10q23) verursacht
Cowden-Syndrom (PTEN)
Das Cowden Syndrom ist eine, autosomal dominant vererbte, seltene Form einer hamartomatösen Polyposis, die bei ca. 80% der Patienten verursacht ist durch eine Keimzellmutation in dem Tumorsuppressor-Gen PTEN. Andere PTEN-abhängige Polyposis Syndrome sind das Lhermitte-Duclos-, Bannnayan-Riley- Ruvalcaba und vermutlich das Proteus Syndrom.
Cystische Fibrose / Mukoviszidose (CFTR)
Genetisch bedingte Störung der Funktion eines Chloridionen-Kanals auf Epithelzellen. Viskositätszunahme von Drüsensekreten u.a. in Lunge, Darm, Leber und Pankreas; letztlich mit Zerstörung des Gewebes.
Dubin-Johnson-Syndrom (ABCC2)
Das Dubin-Johnson-Syndrom (DJS, Synonym: Dubin-Johnson-Sprinz-Syndrom) ist eine autosomal-rezessiv vererbte Funktionsstörung der Leber, bei der die Ausscheidung des konjugierten Bilirubins in die Galle gestört ist.
Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS) – Allgemeine Informationen
Das Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS) ist eine hereditäre Bindegewebserkrankung, die durch Störungen im Eiweiß Kollagen auftritt. Kollagen ist ein essentieller Bestandteil des Bindegewebes, welches ubiquitär im menschlichen Körper verteilt auftritt. Die Symptome von EDS-Patienten sind daher sehr variabel und reichen von überdehnbarer, leicht verletzbarer Haut und überbeweglichen Gelenken bis hin zum Reißen von inneren Organen und Gefäßen.
Fiebersyndrome, periodische – Paneldiagnostik
Bei dem periodischen Fiebersyndrom handelt es sich um eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die durch das Auftreten rezidivierender Fieberschübe – oft bereits im Kindesalter- charakterisiert sind.
Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS), klassisch
Das klassische EDS ist der zweithäufigste Typ und über 90% der Patienten, die alle Hauptkriterien dieser spezifischen Subgruppe erfüllen, tragen eine Mutation in COL5A1 (~85%) oder COL5A2 (~8%).
Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS), vaskulär (COL3A1)
Der vaskuläre EDS-Typ zeigt die wahrscheinlich schwersten Symptome und grenzt sich von den anderen Typen sowohl pheno- als auch genotypisch ab.
Exomdiagnostik, Trioanalyse (WES-Whole Exome Sequencing)
Die Exomdiagnostik ist zu einem grundlegenden Instrument der molekulargenetischen Diagnostik geworden, insbesondere für Patientinnen und Patienten mit heterogenen, unspezifischen und komplexen Symptomen.
Faktor 13-Mangel (F13A1, F13B)
Der kongenitale Faktor 13-Mangel (OMIM 613225/613235) ist eine autosomal-rezessiv vererbte Blutungsneigung mit Verminderung des Spiegels und/oder der Aktivität des Faktors XIII (F13).
Fettstoffwechselstörung – Hypercholesterinämie
Die familiäre Hypercholesterinämie (FH) ist eine der häufigsten monogenen Stoffwechselerkrankungen der Leber. Klinisch zeigen sich ein erhöhtes LDL-Cholesterin, oft eine frühzeitige koronare Erkrankung, eine familiäre Prädisposition sowie das Auftreten von Xanthomen.
Fettstoffwechselstörung erweitert – Paneldiagnostik
Störungen des Fettstoffwechsels zeigen sich entweder durch erhöhte Lipidwerte bzw. durch eine Verschiebung der Lipidzusammensetzung im Blut. Dadurch bedingt kann es zu Ateriosklerose und nachfolgend zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen.
Fettstoffwechselstörung – Lipodystrophie
Die Lipodystrophie ist eine sehr seltene Erkrankung, die durch einen generalisierten oder partiellen Verlust des subkutanen Fettgewebes gekennzeichnet ist.
Fettstoffwechselstörung – Lipoprotein(a)-Polymorphismen
Lipoprotein(a) [Lp(a)] gehört zu den Low-Density-Lipoproteinen (LDL) und ist zusammengesetzt aus einem Apolipoprotein B-enthaltenden LDL-ähnlichen Partikel sowie dem plasminogen-ähnlichen Glykoprotein Apolipoprotein(a). Lp(A) besitzt atherogene Eigenschaften wie LDL und thrombogene Eigenschaften aufgrund seiner Ähnlichkeit zu Plasminogen.
Fettstoffwechselstörung – Statin-assoziierte Myopathie
Die Statin-assoziierte Myopathie (SAMS) wird in 10-30% der Patienten mit Statintherapie beobachtet. Klinsch treten proximale, symmetrische Schmerzen, Verspannungen, Krämpfe oder Muskelschwäche auf, die dann eine Absetzung des Medikamentes zur Folge haben.
Fruktose-Intoleranz, hereditäre (ALDOB)
Bei der hereditären Fruktose-Intoleranz kommt es zu Erbrechen und rezidivierenden Hypoglykämien, sobald Fruktose oder Sukrose der Nahrung hinzugefügt werden, sowie zur ausgeprägten Malnutrition der Kinder.
FSH-Rezeptor-Defizienz (FSHR)
Das follikelstimulierende Hormon (FSH) wird in der Hypophyse (im Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse) gebildet, wirkt an der Steuerung des Menstruationszyklus mit und ist von entscheidender Bedeutung bei der hypothalamisch-hypophysär gesteuerten Eizellreifung (Follikelwachstum) im Ovar der Frau. FSH fördert bei der Frau die Östrogenproduktion und beim Mann das Wachstum der Testes und die Spermatogenese (Spermiogenese).
Galaktosämie (GALT)
Die Galaktosämie ist eine angeborene, unbehandelt, schwer verlaufende, Stoffwechselstörung, die sich i.d.R im Neugeborenenalter manifestiert und durch die erhöhte Konzentration von Galaktose und Galaktose-1-Phosphat im Blut gekennzeichnet ist. Häufigste Ursache der klassischen Galaktosämie ist ein genetisch bedingter, teilweiser oder vollständiger, Mangel an Galaktose-1-Phosphat-Uridyl-Transferase (Abk.: GALT), der zu einem gestörten Abbau der Galaktose führt.
Galaktosämie (GALK1)
Der Galaktokinase-Mangel ist eine autosomal-rezessiv vererbte Form der Galaktosämie und klinisch charakterisiert durch eine in den ersten Wochen bis Monaten nach der Geburt auftretende Katarakt.
Gestationsdiabetes – Paneldiagnostik
Die Prävalenz des Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes mellitus) ist in den letzten 10 Jahren in Deutschland sehr stark angestiegen. Im Jahr 2010 lag in Deutschland bei den Müttern in fast 24000 Fällen (3.7%) ein Gestationsdiabetes vor (Perinatalstatistik des AQUA-Instituts). Der Schwangerschaftsdiabetes ist somit die häufigste Erkrankung in der Schwangerschaft. Er stellt die häufigste Ursache für einen intrauterinen Fruchttod dar, ist die häufigste Ursache für Geburtskomplikationen und ist mitverantwortlich für die familiäre Neigung zu Diabetes und Übergewicht.
Gilbert-Meulengracht-Syndrom
siehe UGT1A1-Genotypysierung
Glaukom – Paneldiagnostik
Das Glaukom, auch bekannt als „grüner Star“, beschreibt eine Gruppe von Augenerkrankungen, bei denen die Sehnerven zunehmend geschädigt werden. Das Glaukom ist eine der häufigsten Ursachen für der irreversible Erblindung.
Hämochromatose
Hereditäre Hämochromatose ist eine häufige autosomal-rezessive Erkrankung des Eisenstoffwechsels, bei der es durch eine erhöhte Eisenresorption im Dünndarm zu einer Eisenakkumulation in verschiedenen Organen (v.a. Leber, Pankreas, Gelenken, Herz, Milz, Hypophyse, Schilddrüse und Haut) mit langfristiger Gewebeschädigung kommt. Das überschüssige Eisen kann zu schweren Krankheiten wie Leberzirrhose, Leberkarzinom, Diabetes (“Bronzediabetes”), Arthritis und Hypogonadismus führen.
Hörstörung, nicht-syndromale, erbliche – Paneldiagnostik
Als Hörstörungen bezeichnet man Einschränkungen des Hörvermögens. Angeborene sensorineurale (Innenohr-) Hörstörungen kommen bei etwa 1 in 1.000 Neugeborenen vor und gehören damit zu den häufigsten angeborenen Störungen. Über die Hälfte der angeborenen Hörstörungen sind genetisch bedingt.
Hörstörungen – allgemeine Informationen
Als Hörstörungen bezeichnet man Einschränkungen des Hörvermögens. Angeborene sensorineurale (Innenohr-) Hörstörungen kommen bei etwa 1 in 1.000 Neugeborenen vor und gehören damit zu den häufigsten angeborenen Störungen. Über die Hälfte der angeborenen Hörstörungen sind genetisch bedingt.
Hörstörung, nicht-syndromale, erbliche (GJB2, GJB6)
Angeborene sensorineurale (Innenohr-) Hörstörungen kommen bei etwa 1 in 1000 Neugeborenen vor und gehören damit zu den häufigsten angeborenen Störungen. Über die Hälfte der angeborenen Hörstörungen sind genetisch bedingt.
Hydrocephalus, X-chromosomal (L1CAM)
Mutationen im L1CAM-Gen, das auf Chromosom Xq28 kartiert und aus 28 Exons besteht, sind ursächlich für verschiedene Krankheitsbilder. Eines der prominentesten Syndrome ist das HSAS (Hydrocephalus mit Stenose des Aquädukt von Sylvius, OMIM 307000, Synonyme: Hydrozephalus bei Aquäduktstenose, X-linked Hydrozephalus, X-gekoppelter Hydrozephalus), das die häufigste Ursache für den angeborenen Hydrocephalus darstellt.
Hyper IgE Syndrom (HIES, STAT3-Gen)
Das Hyper IgE Syndrom (HIES, Synonyme: Job‘s Syndrom, HIOB-Syndrom) ist ein sporadisch, autosomal dominant oder in seltenen Fällen autosomal rezessiv vererbter, primärer Immundefekt mit Beteiligung des Immunsystems, des Skeletts, des Bindegewebes und der Zahnentwicklung.
Hyperinsulinismus, kongenitaler – Paneldiagnostik
Der kongenitale Hyperinsulinismus (KHI) ist charakterisiert durch eine angeborene pathologisch erhöhte Insulinsekretion der Beta-Zellen des Pankreas, die sich in der Regel unmittelbar nach der Geburt oder im Verlauf des ersten Lebensjahres manifestiert.
Irinotecan-Verträglichkeit
siehe UGT1A1-Genotypysierung
Kagami-Ogata-Syndrom
Das Kagami-Ogata-Syndrom ist pränatal charakterisiert durch ein Oligohydramnion, Plazentamegalie, glockenförmigen Thorax und „coat hanger“ Rippen des Feten. Die Geburt erfolgt häufig vorzeitig bei erhöhtem Geburtsgewicht der Kinder.
Kallmann-Syndrom – Paneldiagnostik
Das Kallmann-Syndrom wurde ursprünglich als ein hypogonadotropher Hypogonadismus beschrieben, der mit Anosmie (Riechverlust)
verbunden ist.
Kardiomyopathie, hypertrophe – Paneldiagnostik
Die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist die häufigste hereditäre Herzerkrankung und tritt mit einer Prävalenz von ca. 1:500 auf.
Karzinom, Endometrium
Das Endometriumkarzinom (Synonyme: Uteruskarzinom, Korpuskarzinom) entsteht in der Schleimhaut, die die Gebärmutter auskleidet. In Deutschland werden jährlich über 10 000 Neuerkrankungen diagnostiziert.
Karzinom, Kolorektales
Etwa 5-10% aller Dickdarmkarzinome werden derzeit als erblich eingeschätzt. Die häufigste Form des erblichen Dickdarmkarzinoms ist die sog. HNPCC (hereditäres nicht polypöses Kolorektales Karzinom), welche für ca. 3% aller Dickdarmkarzinome verantwortlich ist. Häufig sind die Dickdarmkarzinome im Rahmen einer HNPCC im rechten Dickdarm (Colon ascendens; Colon transversum) lokalisiert, wobei auch Karzinome im Enddarm (Rektum) vorkommen.
Karzinom, Magen
Der Magenkrebs bzw. das Magenkarzinom stellt eine bösartige Wucherung der Schleimhaut des Magens dar und betrifft ca. 19-25 Menschen pro 100000. Auch genetische Risikofaktoren fördern die Entstehung von Magenkrebs. So führen die autosomal-dominant erblichen Tumorsyndrome mit erhöhtem Magenkarzinomrisiko, wie das Peutz-Jeghers-Syndrom (PJS), die familiäre adenomatöse Polyposis coli (FAP), das Hereditary Non-Polyposis Colon Cancer (HNPCC)-Syndrom oder das Li-Fraumeni-Syndrom gehäuft zu Magenkrebsfällen.
Karzinom, Mamma und Ovar (BRCA1, BRCA2 – EBM 11440) Schnellanalyse bei dringender Therapieplanung
Frauen mit Mutationen in den Genen BRCA1 oder BRCA2 haben ein hohes Lebenszeitrisiko, an einem Mamma- oder Ovarialkarzinom zu erkranken. Um akut an Brustkrebs erkrankte Frauen
Karzinom, Mamma und Ovar (BRCA1, BRCA2 – EBM 11601) Schnellanalyse, PARP-Therapie
Klassische Zytostatika in der Behandlung von Mamma- und Ovarialkarzinomen können für bestimmte Patientinnen noch bessere Ergebnisse erbringen, wenn sie mit neuen Medikamenten (PARP Inhibitoren) kombiniert eingesetzt werden.
Karzinom, Mamma und Ovar
Das Mammakarzinom („Brustkrebs“) ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 60.000 Frauen an Brustkrebs. Das Risiko jeder Frau, bis zum 85. Lebensjahr an Brustkrebs zu erkranken, beträgt ca. 12% (1 von 8 Frauen). Bei etwa 20% der erkrankten Frauen findet sich eine familiäre Häufung. Etwa 5-10 % der Brustkrebserkrankungen sind monogen erblich, d.h. die Erkrankung wird durch Veränderungen in einem Gen verursacht (Gentest Brustkrebs/Eierstockkrebs).
Karzinom, Pankreas (BRCA1, BRCA2 – EBM 11601) Schnellanalyse, PARP-Therapie
Klassische Zytostatika in der Behandlung von Mamma- und Ovarialkarzinomen können für bestimmte Patientinnen noch bessere Ergebnisse erbringen, wenn sie mit neuen Medikamenten (PARP Inhibitoren) kombiniert eingesetzt werden.
Karzinom, Pankreas
Pankreaskarzinome sind häufige Tumoren des Verdauungstrakts und machen etwa 3 % aller Krebserkrankungen aus. Nach aktuellen Schätzungen des Robert-Koch-Instituts erkranken in Deutschland zirka 16.000 Menschen pro Jahr neu an Pankreaskrebs (Bauchspeicheldrüsenkrebs).
Karzinom, Prostata (BRCA1, BRCA2 – EBM 11601) Schnellanalyse, PARP-Therapie
Klassische Zytostatika in der Behandlung von Mamma- und Ovarialkarzinomen können für bestimmte Patientinnen noch bessere Ergebnisse erbringen, wenn sie mit neuen Medikamenten (PARP Inhibitoren) kombiniert eingesetzt werden.
Karzinom, Prostata
Das Prostatakarzinom (Prostatakrebs) ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 63.000 Männer an Prostatakrebs.
Karzinom, Ovar (BRCA1, BRCA2 – EBM 19456) Schnellanalyse aus Tumorgewebe
Klassische Zytostatika in der Behandlung von Mamma- und Ovarialkarzinomen können in Zukunft für bestimmte Patientinnen noch bessere Ergebnisse erbringen, wenn sie mit neuen Medikamenten kombiniert eingesetzt werden. Dies versprechen sich Mediziner von sogenannten PARP Inhibitoren.
Karzinom, Ovar
Das Mammakarzinom („Brustkrebs“) ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 60.000 Frauen an Brustkrebs. Das Risiko jeder Frau, bis zum 85. Lebensjahr an Brustkrebs zu erkranken, beträgt ca. 12% (1 von 8 Frauen). Bei etwa 20% der erkrankten Frauen findet sich eine familiäre Häufung. Etwa 5-10 % der Brustkrebserkrankungen sind monogen erblich, d.h. die Erkrankung wird durch Veränderungen in einem Gen verursacht (Gentest Brustkrebs/Eierstockkrebs).
Li-Fraumeni-Syndrom
In über 50% der Fälle liegt dem Li-Fraumeni Syndrom eine Mutation im TP53-Gen zugrunde. In einigen wenigen Familien mit Li-Fraumeni-like Syndrom lassen sich Mutationen in den Genen CHEK2 und CDKN2A nachweisen.
LongQT-Syndrom – Paneldiagnostik
Das angeborene familiäre LongQT-Syndrom (LQTS) ist eine seltene, genetisch bedingte Herzerkrankung und tritt mit einer Prävalenz von ca. 1:5.000-10.000 auf.
Maligne Hyperthermie – Paneldiagnostik
Bei der malignen Hyperthermie (MH) handelt sich um eine pharmakogenetische Erkrankung der Skelettmuskulatur mit einer gestörten Ca2+-Regulation in Verbindung mit einem unkontrollierten Hypermetabolismus.
Mastozytose (KIT)
Der Begriff Mastozytose vereint eine Gruppe von Erkrankungen, die durch eine übermäßige Ansammlung von Mastzellen entstehen. Diese können verschiedene Organe betreffen.
Marfan-Syndrom (FBN1, TGFBR1, TGFBR2)
Das Marfan-Syndrom (MFS) ist die häufigste hereditäre Bindegewebserkrankung und tritt mit einer Prävalenz von ca. 1: 5000 auf. Ursächlich für den klassischen MFS-Typ sind Mutationen im FBN1-Gen, welches für das Matrixprotein Fibrillin 1 kodiert.
Melanom, malignes (CDKN2A)
Das maligne Melanom (Synonym: kutanes malignes Hautmelanom) gehört zu den häufigsten Tumorerkrankungen, deren Inzidenz in den letzten Jahren dramatisch angestiegen ist. Der Anteil der familiär gehäuften Fälle wird auf etwa 10 Prozent geschätzt.
Mentale Retardierung, X-Chromosomale und Autismus-Spektrum-Störungen
Mentale Retardierung beschreibt die Entwicklungsstörung mit geistiger Behinderung. Betroffene Patienten sind durch eine Beeinträchtigung von kognitiven und adaptiven Fähigkeiten charakterisiert und weisen insbesondere eine Intelligenzminderung auf (IQ <70). Die Prävalenz liegt bei ca. 2% in der Bevölkerung.
Methylentetrahydrofolat-Reduktase-Defizienz (MTHFR)
Die Methylentetrahydrofolat-Reduktase (MTHFR) spielt eine wesentliche Rolle im Homocysteinstoffwechsel und nimmt eine essentielle Rolle im arteriellen und venösen Gefäßsystem ein.
Migräne, hemiplegische – Paneldiagnostik
Die Migräne zählt zu den häufigsten Kopfschmerzarten und gehört mit einer Prävalenz von etwa 15% zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen.
Mittelmeerfieber, familiäres (MEFV)
Das Familiäre Mittelmeerfieber (FMF, Synonym: familiäre rekurrente Polyserositis) ist eine autoinflammatorische, chronische Erkrankung, die mehrheitlich autosomal-rezessiv vererbt wird und mit rekurrierendem Fieber einhergeht. FMF tritt gehäuft bei Bewohnern der östlichen Mittelmeerregion (Türkei, Nahost, arabische Länder, Armenien, Georgien), aber auch bei Nordafrikanern, Griechen, Italienern oder Amerikanern auf und ist das häufigste familiäre Fiebersyndrom in Deutschland.
MODY – Paneldiagnostik
Eine besondere Form des nicht insulinabhängigen Diabetes mellitus Typ 2 ist der „Maturity Onset Diabetes of the Young“ (MODY). MODY ist eine monogen erbliche Form des Diabetes mellitus und entsteht durch Mutationen in mindestens 14 Genen (MODY – 1 bis 14). Klinischen Untersuchungen zufolge sind etwa 1 bis 2% der Patienten mit Diabetes mellitus an einer Form des MODY-Diabetes erkrankt. Der Literatur nach wird eine hohe Anzahl an MODY-Patienten als Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 fehldiagnostiziert und nicht adäquat therapiert.
MODY Typ 2 und 3 (GCK, HNF1A)
Eine besondere Form des nicht insulinabhängigen Diabetes mellitus Typ 2 ist der „Maturity Onset Diabetes of the Young“ (MODY). MODY ist eine monogen erbliche Form des Diabetes mellitus und entsteht durch Mutationen in mindestens 11 Genen (MODY – 1 bis 11). Klinischen Untersuchungen zufolge sind etwa 1 bis 2 % der Patienten mit Diabetes mellitus an einer Form des MODY-Diabetes erkrankt. Der Literatur nach wird eine hohe Anzahl an MODY-Patienten als Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 fehldiagnostiziert und nicht adäquat therapiert. Etwa 14% der MODY-Fälle werden durch Mutationen im Glukokinase-Gen (MODY Typ 2) ausgelöst.
Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis, HLA-B*27)
HLA-B*27 ist eine Variante des Proteinkomplexes Human Leukocyte Antigen-B (HLA-B), der auf fast allen Zelloberflächen vorkommt und eine wichtige Funktion im Immunsystem einnimmt.
Morbus Fabry (GLA)
Morbus Fabry (Synonyme: Fabry-Krankheit, Fabry-Syndrom oder Fabry-Anderson-Krankheit) ist eine X-chromosomal vererbte Stoffwechselstörung des Glycosphingolipid-Katabolismus und kann eine eine Vielzahl von Organen des Körpers betreffen. Morbus Fabry ist eine Multisystemerkrankung, die ohne Behandlung stetig fortschreitet. Beide Geschlechter können betroffen sein, Männer erkranken jedoch deutlich früher und schwerer als Frauen.
Morbus Hirschsprung (RET)
Die Hirschsprung-Krankheit ist eine der häufigsten Fehlbildungen des Darmtraktes, die durch eine fehlerhafte Innervierung des Darms charakterisiert ist. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. Durch das Fehlen der Nervenganglien in Segmenten des Dickdarms (Aganglionose) kommt es zu einer spastischen Verengung des betroffenen Darmabschnittes. Diese Verengung führt zur Dilatation der prästenotischen Dickdarmareale, die im Röntgenbild als Megakolon imponieren.
Morbus Osler
Die hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie (HHT, Synonyme: Morbus Osler oder Rendu-Osler-Weber-Syndrom) ist eine autosomal-dominant vererbte Störung der Angiogenese mit arterio-venösen Erweiterungen, die
Morbus Wilson (ATP7B)
Es liegt ein autosomal rezessiv erblicher Defekt der Kupferbindungsregion einer ATPase in Leber und Nieren zugrunde, wodurch es zu einer Kupfertransport-Störung und toxischen Kupferspeicherung in Leber, Niere, Augen und Gehirn kommt.
Multiple endokrine Neoplasie Typ 1 (MEN1)
Die Multiple endokrine Neoplasie (MEN1, Synonym: Wermer-Syndrom) ist durch eine Neoplasie der Nebenschilddrüsen, der Hypophyse und der Inselzellen der Bauchspeicheldrüse gekennzeichnet. Die Manifestationen der MEN1 entwickeln sich über drei bis vier Jahrzehnte. 80% der Genträger entwickeln Symptome bis zum 50. Lebensjahr. Die festgestellten tatsächlichen Tumoren hängen vom Zeitpunkt der Diagnosestellung ab. Die Häufigkeit in der Bevölkerung wird mit 1-10:100.000 angegeben. Bei ca. 10% der Patienten ist die Erkrankung neu entstanden (Neumutationen).
Multiple endokrine Neoplasie Typ 2 (RET)
Die Multiple endokrine Neoplasie Typ 2 (MEN2) ist eine autosomal dominant vererbte Krebserkrankung, deren Signaltumor das medulläre Schilddrüsenkarzinom (MTC) ist. Die MEN2 manifestiert sich von Geburt bis zum Alter von über 70 Jahren. Je nach klinischer Ausprägung bezüglich Erkrankungsalter und Tumorbefall verschiedener endokriner Organe manifestiert sich die Multiple endokrine Neoplasie Typ 2 in drei verschiedenen Typen: MEN2A, MEN2B und FMTC („familial medullary thyroid carcinoma“).
Multiple endokrine Neoplasie Typ 4 (CDKN1B)
Die Multiple endokrine Neoplasie Typ 4 (MEN4) gleicht in seinem klinischen Verlauf der MEN Typ 1 (weitere Informationen finden Sie hier Multiple endokrine Neoplasie Typ 1); Tumoren der Nebenschilddrüse und der Hypophyse stehen bei der MEN4 im Vordergrund.
Muskelatrophien, Neurogene
Bei den Neurogenen Muskelatrophien (Denervationsatrophie) liegt der primäre Defekt im Nervensystem vor. Ist die motorische Nervenzelle betroffen, so führt die Denervierung zu einer Atrophie der Muskelfasern. Der Muskelschwund wird also sekundär durch einen fehlenden Nervenreiz auf die Muskelfaser ausgelöst. Neurogene Muskelatrophien können weiter unterteilt werden, je nachdem, wo die Störung lokalisiert ist. Zum einen können Defekte der motorischen Vorderhornzellen, also der Nervenzellen des Rückenmarks, die die Muskelbewegungen auslösen, vorliegen. Solche Defekte führen zu einer Muskelschwäche und Atrophie/ oder -Lähmung. Es können aber auch Erkrankungen der Nervenbahnen, also der peripheren Nervenfasern vorliegen. Diese Defekte führen ebenso zu einer Schwäche und Atrophie der Muskulatur, können aber auch Empfindungs-Störungen oder –Verlust verursachen (wie z.B. Schmerz, Temperatur, Vibration). Weitere Informationen zu erblichen Muskelerkrankungen finden sie hier: Neuromuskuläre Erkrankungen – allgemeine Informationen
Muskelatrophie Spinale, proximale (5q-SMA)
Die 5q-assoziierte spinale Muskelatrophie (5q-SMA) gehört zu den häufigsten genetisch bedingten neuromuskulären Erkrankungen. Die Häufigkeit beträgt 1 : 5 000 – 1 : 10 000.
Muskeldystrophie, Duchenne / Becker (DMD)
Die Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) ist eine neuromuskuläre Erkrankung mit progredientem Muskelschwund und Schwäche und ist mit einer Prävalenz von 1:3.500 (männliche Neugeborene) die häufigste Muskelerkrankung im Kindesalter.
Muskeldystrophie, Gliedergürtel (limb girdle muscular dystrophy, LGMD)
Die Gliedergürtelmuskeldystrophie (limb girdle muscular dystrophy, LGMD) ist eine genetisch progressive überwiegend proximale Muskelschwäche mit verschieden Erbursachen.
Muskeldystrophie, kongenitale (CMD)
Bei den kongenitalen Muskeldystrophien (CMD) gilt die generalisierte muskuläre Hypotonie als das klinische Leitsymptom. Dieses ist oft bereits bei Geburt oder in früher Kindheit manifest.
Myopathie, Central Core
Die Central Core Myopathie (CCD) und die Multiminicore-Myopathie (Core-Myopathien) sind die häufigste Form der kongenitalen Myopathie. Die CCD präsentiert sich typischerweise ab der Geburt mit Hypotonie und motorischer Entwicklungsverzögerung.
Myopathie, Metabolische
Metabolische Myopathien resultieren aus unterschiedlichen Störungen der Stoffwechselwege. In Abhängigkeit von dem zugrunde liegenden Stoffwechseldefekt reicht das Spektrum der klinischen Symptomatik von einer nur transienten Belastungsintoleranz über Rhabdomyolyse-Attacken bis zu permanenten oder progredienten Paresen.
Myopathie, Nemaline
Die Nemaline Myopathie (NM) gehört zur Gruppe der kongenitalen Strukturmyopathien, die durch morphologische Strukturauffälligkeiten in der Muskelfaser gekennzeichnet sind, bei der sich in der Muskelbiopsie histologisch stäbchen- und fadenförmige Strukturen („nemaline bodies“) – nachweisen lassen.
Myopathie, Zentronukleäre
Die Zentronukleären Myopathien (CNM) zeichnen sich in der histologischen Muskelbiopsie durch zahlreiche kleine, runde Muskelfasern mit unterschiedlich vielen, zentral lokalisierten Zellkernen.
Myopathien
Bei den Myopathien handelt es sich um eine Reihe von sehr heterogenen Krankheitsbildern, denen eine primäre Erkrankung des Muskels zugrunde liegt. Diese Erkrankungsgruppe kann ebenso weiter unterteilt werden, je nach dem, was die Störung verursacht. Unterschieden werden dabei Muskeldystrophien, Strukturmyopathien wie z.B. die kongenitale Myopathien, metabolische Myopathien, Myotonien und Myotone Dystrophien, Myositiden sowie toxische und endokrine Myopathien. In unserem Labor führen wir molekulargenetische Analysen in den Themenbereichen der Muskeldystrophien und der kongenitalen Myopathien durch. Muskeldystrophien Die Muskeldystrophien (MD) bilden eine klinisch und genetisch heterogene Gruppe progressiver Erkrankungen der Muskulatur, die mit einem fortschreitenden Verlust an funktionsfähiger Muskelsubstanz einhergehen. Eine fortschreitende Muskelschwäche und –atrophie ist also ein gemeinsames Symptom aller MD. Die zugrundeliegenden Defekte betreffen Gene, die für eine normale Muskelfunktion erforderlich sind. Die Geschwindigkeit des Fortschritts und die Art der Muskelfaserschädigung sind bei den einzelnen Dystrophieformen unterschiedlich, so dass das Manifestationsalter, Schweregrad, das Verteilungsmuster der Verlauf und die Begleitsymptome sich zwischen den verschiedenen MD-Formen deutlich unterscheiden. Die klinische Symptomatik kann jedoch auch erheblich überlappend sein, was eine genaue Zuordnung oft schwierig macht. Insgesamt machen die …
Neurofibromatose Typ1 (NF1)
Die Neurofibromatose Typ 1 (Synonym: Morbus von Recklinghausen) gehört zur Gruppe der Neurofibromatose-Spektrum-Erkrankungen…
Neurofibromatose Typ2 (NF2)
Die Neurofibromatose Typ II (NF2) wird nach neuer Nomenklatur (2022) auch als NF2-bedingte Schwannomatose bezeichnet und folglich als eine Unterform der Schwannomatose betrachtet.
Neuromuskuläre Erkrankungen – allgemeine Informationen
Der Begriff neuromuskuläre Erkrankungen umfasst etwa 800 verschiedene Erkrankungen, die zum Schwund und/oder Lähmung der Muskulatur führen. Die genetische Vielfalt von neurogenetischen…
Neuropathie Charcot-Marie-Tooth Typ 1A, 1B, X1 (CMT1A, CMT1B, CMTX1)
Morbus Charcot-Marie-Tooth (abgekürzt CMT) ist die häufigste unter den erblichen neurogenen Muskelatrophien, die klinisch charakterisiert ist durch eine langsam progrediente Schwäche und Atrophie der distalen Muskulatur (Arm- und Beinmuskulatur), häufig begleitet von einem milden bis moderaten sensorischen Verlust.
Neuropathie, hereditäre motorisch sensible (HNPP; PMP22)
Die hereditäre Neuropathie mit Neigung zu Druckläsionen (HNPP), auch als tomakulöse Neuropathie bekannt, ist eine Erkrankung aus dem Formenkreis der hereditären motorischen und sensorischen Neuropathien (HMSN), zu der auch das Charcot-Marie-Tooth Syndrom Typ 1 (CMT1A; OMIM 118220) gehört.
Next Generation Sequencing (NGS)
Zur Diagnostik bei unterschiedlichen erblichen Krebserkrankungen wird in den letzten Jahren verstärkt das neuere Verfahren des „Next Generation Sequencing (NGS)“ – auch Hochdurchsatzsequenzierung genannt – durchgeführt.
Osteogenesis imperfecta
Das klinische Leitmerkmal der Osteogenesis imperfecta (OI) ist eine starke Neigung zu Knochenbrüchen. Klinisch lassen sich 5 Entitäten unterscheiden.
NOONAN Syndrom/Rasopathien
Das Noonan Syndrom ist gekennzeichnet durch Herzfehlbildungen, Ohrdysplasien, einen kurzen Hals (Flügelhals, tiefer Haaransatz), Minderwuchs, Kryptorchismus, Sternumdeformation, Wachstumsstörungen und Gerinnungsstörungen; bei ca. 50% der Patienten liegen Mutationen im PTPN11-Gen auf Chromosom 12 vor.
Ovarialinsuffizienz, prämature (POI) – Paneldiagnostik
Die Primature Ovarialinsuffizienz (POI, primäre Ovarialinsuffizienz), auch bekannt als vorzeitige Ovarialinsuffizienz oder vorzeitige Menopause, zählt zu den wichtigsten Sterilitätsfaktoren der Frau.
Pankreatitis, hereditäre (PRSS1, SPINK1, CFTR, CTRC)
Die Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), ist eine Erkrankung, die akut, also plötzlich und einmalig, oder chronisch, das heißt wiederkehrend und dauerhaft, auftreten kann. Sie wird in einem Teil der Fälle durch genetische Risikofaktoren verursacht.
Paragangliom-Phäochromozytom-Syndrom, hereditäres – Paneldiagnostik
Bei dem Hereditären Paragangliom-Phäochromozytom-Syndrom (PGL/PCC) handelt es sich um seltene neuroendokrine Tumoren, die als Paragangliome (nicht-chromaffine, extra-adrenale Tumoren, prädominant an der Schädelbasis bis hinunter in den Beckenbereich auftretend) und als Phäochromozytome (Katecholaminproduzierender Tumor der chromaffinen Zellen des Nebennierenmarks) in Erscheinung treten. Die Hereditären PGL/PCCs machen 30% aller PGL/PCC aus.
Pendred-Syndrom
Das Pendred-Syndrom ist eine autosomal rezessiv vererbte Erkrankung, die klinisch durch Schwerhörigkeit und Struma (Vergrößerung der Schilddrüse) gekennzeichnet ist.
Perrault-Syndrom
Das Perrault-Syndrom ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, die klinisch charakterisiert wird durch eine kongenitale, sensorineurale Schwerhörigkeit bei Männern und Frauen und einer Gonadendysgenesie (ovarielle Dysgenesie mit primärer Amenorrhoe und Stranggonaden) bei Frauen.
Peutz-Jeghers-Syndrom (STK11)
Das Peutz-Jeghers-Syndrom (PJS, auch Hutchinson-Weber-Peutz-Syndrom oder Peutz-Jeghers Hamartose genannt), ist eine seltene, autosomal-dominant vererbte, gastrointestinale Polypose mit charakteristischen Pigmentflecken an Haut und Schleimhäuten. Klinisch imponieren Polypen im Magen-Darmtrakt, vor allem im Dünndarm, Magen und auch Dickdarm.
Piebaldismus (KIT)
Piebaldismus ist eine seltene, vererbbare Pigmentstörung der Haut und gekennzeichnet durch Hypomelanose mit weißer Haarlocke (Poliosis).
Plasminogen-Aktivator-Inhibitor – Promotorpolymorphismus 4G/5G (PAI1)
PAI-1 ist ein wichtiger Indikator der Plasminogen-Aktivierung, spielt also eine Rolle bei der Regulation der Fibrinolyse. In mehreren Studien fand sich eine Assoziation zwischen dem 4G- und 4G/5G-Polymorphismus und einem erhöhten Risiko für arterielle und venöse Gefäßverschlüsse. Indikation: Arterielle und venöse Gefäßverschlüsse in der Eigen- und Familienanamese
Polyposis, Coli
Die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Polypen (Adenome) des Kolon (Dickdarmes) und Rektum (Enddarmes), die sich i.d.R. vor der Pubertät zu entwickeln beginnen. Bei der klassischen FAP finden sich hundert bis mehrere tausend Polypen, bei der abgeschwächten (attenuierten) FAP liegen weniger als hundert Polypen im Dickdarm vor. Polypen sind Ausstülpungen der Darmschleimhaut. Sie sind gutartig, können sich jedoch zum Karzinom entwickeln.
Porphyrie, akute intermittierende (HMBS)
Die akute intermittierende Porphyrie (AIP) wird autosomal dominant vererbt und ist die häufigste Form der akuten Porphyrien.
Porphyrien, hereditäre – Paneldiagnostik
Hereditäre Porphyrien sind Funktionsstörungen der Häm-Biosynthese, die jeweils durch einen spezifischen Gendefekt verursacht werden. Die Porphyrien können nach pathogenetischen Prinzipien in hepatische und erythropoetische Formen sowie in akute und kutane Formen eingeteilt werden.
Prader-Willi-Syndrom
Das Prader-Willi-Syndrom (PWS) ist eine seltene genetische Erkrankung mit einer Prävalenz von 1:15000 bis 1:30000.
Protein C-Mangel (PROC)
Protein C ist ein Vitamin K-abhängiges Protein und ein physiologischer Inhibitor der Gerinnung mit hoher Affinität zu Faktor Va und Faktor VIIIa. Es inaktiviert Gerinnungsfaktoren und ist für die Inhibition der Thrombinbildung essentiell.
Protein S-Mangel (PROS1)
Protein S ist ein Vitamin-K-abhängiger Kofaktor des Proteins C und für die Inhibition des Gerinnungsprozesses essentiell. Ein Protein S-Mangel (Aktivität < 40%) ist daher mit einer Thrombophilie (erhöhte Gerinnbarkeit und Thromboemboliegefährdung) assoziiert.
Protein Z-Mangel (PROZ)
Protein Z (PZ) ist ein aus 400 Aminosäuren bestehendes Glykoprotein, das an der Blutgerinnung beteilt ist. Es unterstützt Vitamin K-abhängig die Anlagerung von Thrombin an endotheliale Zelloberflächen …
Rett Syndrom (MECP2)
Nach einer anfänglich unauffälligen Entwicklung zeigen sich typischerweise zwischen dem 6. und 18. Lebensmonat die ersten Symptome des Rett Syndroms. Es kommt zu einem Stillstand der psychomotorischen Entwicklung bzw. zum Verlust bereits vorhandener Fähigkeiten, und es entwickelt sich eine profunde mentale Retardierung.
Schilddrüsenhormon-Resistenz (THRB)
Es besteht eine Resistenz verschiedener Gewebe gegen Schilddrüsenhormon. Die klinische Symptomatik ist sehr variabel: Es besteht eine Struma, begleitet von Hyperaktivität, Hör- und Lernstörungen und den klassischen Symptomen einer Hyperthyreose, einer Thyreotoxikose oder auch Entwicklungsstörungen des Zentral-Nervensystemes und des Skeletts.
Sichelzellkrankheit
Die Sichelzellanämie gehört wie die Beta-Thalassämie zu den autosomal rezessiv erblich bedingten Hämoglobinopathien, die überwiegend Südeuropäer, Afrikaner und Menschen in Südostasien betrifft. Dies erklärt sich daraus, dass es gegen Malaria eine gewisse Resistenz verleiht, so dass die gesunden Überträger des Sichelzellenallels in diesen Gebieten einen Evolutionsvorteil (den sogenannten ‚Heterozygotenvorteil‘) gegenüber denen ohne Sichelzellenallel haben.
Silver-Russell-Syndrom (SRS)
Das Silver-Russel-Syndrom (SRS) ist gekennzeichnet durch einen pränatal beginnenden und sich postnatal fortsetzenden Minderwuchs, besondere faziale Dysmorphien (v.a. relative Makrozephalie (Pseudo-Hydrozephalus) mit prominenter Stirn und dreieckiger Gesichtsform, herabgezogene Mundwinkel) und Körperasymmetrie (Asymmetrie der Gliedmaßen in etwa der Hälfte der Fälle).
Stickler-Syndrom – Paneldiagnostik
Als Stickler-Syndrom (STL) bezeichnet man eine autosomal dominant oder autosomal rezessiv vererbte Bindegewebserkrankung (Kollagenopathie), die mit Gesichtsanomalien (Mittelgesichtshypoplasie), Augenschäden (juvenile Katarakt, Myopie, Strabismus, vitreoretinale oder chorioretinale Degeneration, Netzhautablösung, chronische Uveitis), Hörverlust (ca. 40% der Patienten), Gaumenspalte (ca. 40%), Gelenkbeschwerden (klinisches Bild einer früh manifesten Arthritis), Pierre-Robin-Sequenz (ca. 20%) und Mitralklappenprolaps (ca. 40-50% der Fälle) einhergeht.
Teleangiektasie, hereditäre hämorrhagische (ENG, ACVRL1, SMAD4)
Die hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie (HHT, Synonyme: Morbus Osler oder Rendu-Osler-Weber-Syndrom) ist eine autosomal-dominant vererbte Störung der Angiogenese mit arterio-venösen Erweiterungen, die
Temple-Syndrom
Das Temple-Syndrom ist charakterisiert durch pränatale Wachstumsretardierung, verringertes Geburtsgewicht und früh postnatale Fütterungsprobleme. Später enwickelt sich häufig eine Adipositas.
Thalassämie, Alpha
Thalassämien sind autosomal rezessiv erbliche Erkrankungen des blutbildenden Systems. Verursacht werden sie durch Störungen der Hämoglobinbildung durch eine verminderte oder fehlerhafte Synthese seiner Globinketten. Entsprechend den verschiedenen Globinketten gibt es vier Grundtypen der Thalassämie, die Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Thalassämie. Ca. 3-4% der Weltbevölkerung, mindestens 150 Mio. Menschen, sind Anlageträger einer Thalassämie.Klinische Bedeutung haben insbesondere die Alpha-Thalassämie und die Beta-Thalassämie, da die betroffenen Alpha- und Beta-Globinketten die Hauptkomponenten des adulten Hämoglobins sind.
Thalassämie, Beta
Thalassämien sind autosomal rezessiv erbliche Erkrankungen des blutbildenden Systems. Verursacht werden sie durch Störungen der Hämoglobinbildung durch eine verminderte oder fehlerhafte Synthese seiner Globinketten. Entsprechend den verschiedenen Globinketten gibt es vier Grundtypen der Thalassämie, die Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Thalassämie. Ca. 3-4% der Weltbevölkerung, mindestens 150 Mio. Menschen, sind Anlageträger einer Thalassämie.Klinische Bedeutung haben insbesondere die Alpha-Thalassämie und die Beta-Thalassämie, da die betroffenen Alpha- und Beta-Globinketten die Hauptkomponenten des adulten Hämoglobins sind.
Thrombophilie – Paneldiagnostik
Unter Thrombophilie wird eine verstärkte Neigung zur Entwicklung von Thrombosen bezeichnet, wobei Thromben (Blutgerinnsel) zu einem Gefäßverschluss führen.
Thrombophilie, Faktor V Leiden, Prothrombin
Ca. 15% aller Menschen haben eine besondere Thrombosedisposition. Eine solche Disposition bedeutet i.d.R., dass in Situationen, die ohnehin ein erhöhtes Thromboserisiko bedeuten, diese Menschen schneller eine Thrombose entwickeln als andere und besonders geschützt werden sollten. Auch Schwangerschaftskomplikationen treten bei Menschen mit besonderer Thrombose-Disposition häufiger auf und sind häufig das Erstsymptom.
Treacher-Collins-Syndrom – Paneldiagnostik
Das Treacher-Collins-Syndrom ist eine autosomal-dominant vererbte Entwicklungsstörung des Schädels und Gesichtes (craniofaziale Dysmorphie) und gekennzeichnet durch Fehlen oder Missbildung des äußeren Ohres, beidseitige und symmetrische Hypoplasie oder fehlende Ausbildung von Jochbein und Unterkiefer („fliehendes“ Kinn, Retrognathie, Retrogenie), Gaumenspalte, Atemprobleme durch Verlegung des Respirationstraktes, Augenfehlstellung (Strabismus, Sehstörungen mit Visusverlust) sowie Augenlidabnormitäten (Kolobome, Fehlen der unteren Wimpern).
Tuberöse Sklerose (TSC1, TSC2)
Die tuberöse Sklerose (TSC, Synonyme: hereditäre multiple Systemhamartomatosis, tuberöser Sklerosekomplex, Morbus Pringle, Bourneville-Pringle-Syndrom) ist eine komplexe, autosomal-dominant vererbte Systemerkrankung, die zu Fehlbildungen und Entstehung von benignen Tumoren, sogenannten Hamartomen, in fast allen Organen, führen kann.
UGT1A1-Genotypisierung – Gilbert-Meulengracht Syndrom und Irinotecan-Verträglichkeit
Das Gilbert-Meulengracht-Syndrom ist die häufigste, benigne Störung …
Usher-Syndrom – Paneldiagnostik
Das Usher-Syndrom ist eine autosomal rezessiv vererbte Hörsehbehinderung und klinisch gekennzeichnet durch eine sensorineurale Hörstörung oder Gehörlosigkeit häufig von Geburt an, kongenitale vestibuläre Dysfunktionen (durch Störungen des Gleichgewichtsorgans bedingt) und einen, sich später entwickelnden, progredienten Verlust des Sichtfeldes, verursacht durch Retinopathia pigmentosa (Netzhauterkrankung, Retinitis pigmentosa).
Von Hippel-Lindau-Syndrom (VHL)
Das von Hippel-Lindau-Syndrom (VHL, Synonyme: zerebelloretinale Hämangioblastomatose, Retino-Zerebelläre Angiomatose) ist eine autosomal dominant vererbte Erkrankung, bei der in einer Vielzahl von Organen benigne und maligne Tumoren auftreten (v.a. Phäochromozytome (adrenale und extraadrenale), multiple und bilaterale Hämangioblastome der Retina (Netzhautablösung, Makulaödem, Glaukom und Visusverlust sind möglich) und des Zentralnervensystems, v.a. des Kleinhirns (Kleinhirntumor), sowie Nierenzellkarzinome (Klarzellkarzinome der Niere, häufig multifokal, bilateral, Kapselbildung, multiple Nierenzysten). Bei ca. 20% der Patienten ist die Erkrankung neu entstanden (Neumutationen).
Waardenburg-Syndrom – Paneldiagnostik
Das Waardenburg-Syndrom ist ein Fehlbildungssyndrom, das genetisch und klinisch heterogen ist. Typische Anzeichen sind kongenitale Innenohrtaubheit oder hochgradige Innenohrschwerhörigkeit, Fehlbildungen (v.a. faziale Charakteristika) und Pigmentstörungen der Augen, der Haut und der Haare (Leuzismus).
Wolfram-Syndrom – Paneldiagnostik
Das Wolfram-Syndrom ist eine autosomal rezessiv vererbte, progressiv verlaufende, neurogenetische Erkrankung und klinisch gekennzeichnet durch Diabetes mellitus Typ I, Diabetes insipidus, Optikusatrophie und neurologische Symptome (Synonym: DIDMOAD = Diabetes insipidus, Diabetes mellitus, Optikusatrophie and Deafness).
22q11 Deletions Syndrom
Eine Deletion in der chromosomalen Region 22q11 findet sich häufig bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern (typischerweise conotruncalen Defekten). Sie ist die genetische Grundlage nicht nur des Di George- und des velocardiofacialen Syndroms, sondern auch von zahlreichen und vielseitigen anderen Phänotypen. Bei ca. 1% der sporadisch auftretenden Herzfehler findet man eine Deletion 22q11.
5-Fluorouracil-Toxizität (FU, DPYD-Gen)
Varianten im Gen für die Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPYD) sind von entscheidender Bedeutung beim Abbau von Pyrimidin-Basen und damit im Rahmen einer Chemotherapie mit 5-Fluorouracil und seiner Prodrugs. Ca. 80% der zugeführten FU-Dosis wird über die DPYD abgebaut.