Die Claudia von Schilling Stiftung mit Sitz in Hannover, fördert seit Jahren die Brustkrebsforschung und verleiht alljährlich den Claudia von Schilling-Preis. In diesem Jahr wurde er aufgeteilt und an zwei Wissenschaftlerinnen vergeben: Professorin Dr. Sibylle Loibl von der German Breast Group in Neu-Isenburg und Professorin Dr. Karen Steindorf vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (Quelle: Senolog).
Beide Wissenschaftlerinnen überzeugten gleichermaßen durch ihr Engagement und ihre Forschungsergebnisse, so dass die Stiftung in diesem Jahr entschieden hat, den Preis aufzuteilen.
Professorin Dr. Sibylle Loibl von der German Breast Group in Neu-Isenburg
hat sich sehr intensiv mit dem gerade für junge Patientinnen wichtigen Thema Brustkrebs in
der Schwangerschaft beschäftigt und trägt somit dazu bei, sorgfältige Therapieentscheidungen zu treffen, um sowohl die Gesundheit der Frauen und auch die des ungeborenen Kindes
größtmöglich zu schützen.
Frau Prof. Dr. med. Sibylle Loibl ist seit April 2015 Executive Vice President der GBG Forschungs GmbH. Zudem ist sie Chair der German Breast Group und
leitet seit 2004 den Bereich Medicine and Research der GBG Forschungs GmbH. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt seit vielen Jahren im Bereich des Mammakarzinoms. Internationales Renommee hat sie sich im Bereich Mammakarzinom und Schwangerschaft erarbeitet. Dazu hat Prof. Dr. med. Loibl zahlreiche Publikationen veröffentlicht. Sie ist außerdem Autorin und Co-Autorin in über 120 Publikationen, 100 Übersichtsarbeiten und 28 Büchern und Buchbeiträgen. Das aktuelle Buch Bescheid wissen, Entscheiden, Leben ist in Zusammenarbeit mit Prof. Kaufmann und PD Dr. Solbach 2010 erschienen.
Professorin Dr. Karen Steindorf vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg
hat sich umfassend mit dem Thema Sportliche Aktivität während der Brustkrebstherapie befasst. Ihre Ergebnisse sind eine wertvolle Empfehlung für betroffene Frauen, wie sie selbst etwas für sich tun können, um die belastenden Therapien besser bewältigen zu können. Die Wissenschaftlerin erforscht am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, welche Art von Sport am deutlichsten die Lebensqualität und möglicherweise auch die Heilungschancen von Krebspatienten verbessert. Außerdem untersucht sie, wie sich das individuelle Krebsrisiko durch körperliche Aktivität am wirkungsvollsten reduzieren lässt. Karen Steindorf veröffentlichte vor kurzem, dass Brustkrebspatientinnen durch Krafttraining dem häufigen und sehr belastenden Fatigue-Syndrom schon während der Chemo- bzw. Strahlentherapie vorbeugen können. Mit ihrer im Deutschen Krebsforschungszentrum neu eingerichteten Abteilung Sport, Präventionsforschung und Krebs entwickelt sie Bewegungsprogramme so weiter, dass Krebspatienten maximalen Nutzen daraus ziehen. Dazu arbeitet Steindorf eng mit der Arbeitsgruppe Onkologische Sport- und Bewegungstherapie am NCT zusammen. In Zukunft will Steindorf in diesem patientenorientierten Bereich genauer analysieren, wem welches Sporttraining am besten hilft. So sollen weitere Studien klären, ob Brustkrebspatientinnen unter Chemotherapie eher von Kraft- oder von Ausdauertraining profitieren und ob sich der Sport auch auf die Therapieverträglichkeit und die Überlebensprognose auswirkt.
Mit Ihren Forschungsergebnissen haben beide Preisträgerinnen wesentliche Erkenntnisse für eine verbesserte Betreuung von Brustkrebspatientinnen geliefert.
Die Senologie beschäftigt sich mit den biologischen, physiologischen und anatomischen Grundlagen, über diagnostische und therapeutische Verfahren bis hin zu Nachsorge und Prophylaxe von Erkrankungen der Brust.
Frau Dr. med. Usha Peters unterstützt Senolog mit ihrer Expertise bei der Recherche in der Rubrik Genetik und Molekularbiologie. Weitere Informationen zur molekulargenetischen Diagnostik (Gentest) bei familiärem Brustkrebs finden Sie hier und über die Möglichkeiten einer genetischen Beratung bei erblichem Brustkrebs können Sie sich hier informieren.