OMIM: | 300068, 313700, 607306 |
Diagnostic method: | Sequenzierung AR, SRD5A2 |
Samples required: | 2 ml EDTA-Blut |
Duration of analysis: | 4 Wochen |
Forms: |
Beim Androgen-Insensitivitäts-Syndrom (AIS) handelt es sich um eine Störung der Geschlechtsentwicklung. AIS ist gekennzeichnet durch Feminisierung des äußeren Genitale bei einem Individuum mit 46,XY-Karyotyp. Die Prävalenz wird auf 1:20.000 bis 1:99.000 geschätzt.
AIS wird durch Mutationen im AR-Gen verursacht, das für den Androgen-Rezeptor kodiert. Mutationen von geringerer Penetranz sind bekannt. Je nach Schweregrad der jeweiligen Mutation kommt es bei karyotypisch männlichen Anlageträgern zu unterschiedlichen klinischen Manifestationen: komplettes AIS (CAIS), partielles AIS (PAIS) und mildes AIS (MAIS).
- Komplettes AIS (CAIS) mit weiblichem Phänotyp
- Partielles AIS (PAIS) mit überwiegend weiblichem oder männlichem Phänotyp
- Minimales oder mildes AIS (MAIS) mit männlichem Phänotyp
Eine AR-Mutation wird bei mehr als 95% der Patienten mit CAIS gefunden, bei unter 50% der PAIS-Patienten und bei MAIS-Patienten noch seltener. In ca. 30% der Fälle liegen Neumutationen vor. AIS wird X-chromosomal-rezessiv vererbt. In seltenen Fällen lassen sich auch Mutationen im SRD5A2-Gen nachweisen.
Indikation:
- Feminisierung des äußeres Genitale bei einem 46,XY-Karyotyp
- Inguinalhernie unklarer Ätiologie im Kleinkind-Kindesalter
- primäre Amenorrhoe einer Jugendlichen.
- gestörte Pubertätsentwicklung sowie eine daraus resultierende Infertilität
- Familienuntersuchung